Theater || Regie
Theater im Kino, Berlin || 2016
nach Motiven von Molière
Premiere im Juni 2016
Ensemble
Magdalena Kosch , Joachim Lötscher , Franziska R. Trinkaus, Kofi Wahlen, Kaya Wittrock, Tjana Thiessenhusen
Team
Musik: Christopher Ramm
Stückfassung: Anton Marchel
Regie | Stückfassung: Richard Haufe-Ahmels
„… Und die Menschen gehen weiter ihrer Wege, als ob nichts wäre. Als ob wir nicht gerade mit Vollgas auf den Abgrund zu rasen würden.“
Alceste hasst die Menschen. Ausnahmslos. Und er ist ehrlich. Was ihn stört, spricht er an – unmittelbar und direkt. Davon ist er nicht abzubringen.
Er liebt Célimène, mit der er eine offene Beziehung führt. Klassische Rollenbilder und Beziehungsformen sind für ihn Heuchelei – wie der Austausch von Komplimenten. So entspannen sich schnell Konflikte, in dessen Mittelpunkt stets der rhetorisch-überlegene, zynische, unglücklich verliebte Melancholiker Alceste steht – auf der Suche nach Veränderung, Liebe und Wahrheit.
Auch 350 Jahre nach der Premiere bleibt „Le Misanthrope“ aktuell: Fragen nach der Ambivalenz des Menschseins, den verschiedenen Formen von Liebe, dem Hass gegenüber dem Anderen scheinen zeitlos. In Zeiten von TTIP und Terror, Flüchtlingskrise und Alltagsrassismus stellt der Menschenfeind Fragen zu unserer Identität, unseren Werten und unserem Verständnis von Wahrheit: Wenn wir ehrlich sind, wie wollen wir dann sein? Was zählt in unserer heutigen Welt? Wie wirkt sich der technische Fortschritt auf unsere Demokratie aus?
Aufführungen
Im Sommer 2016 inszenierte Richard Haufe-Ahmels „Der Menschenfeind“ nach Motiven von Moliere am Theater im Kino (tik) in Berlin.